Alte Nationalgalerie

Die Alte Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel, ein Juwel der Architektur und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen deutscher Kunst des 19. Jahrhunderts. Der klassizistische Bau, entworfen von Friedrich August Stüler und unter der Leitung von Johann Heinrich Strack zwischen 1866 und 1876 errichtet, beeindruckt durch seine Tempelform und monumentale Freitreppe. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und einer umfassenden Restaurierung erstrahlt das Museum seit 2001 in neuem Glanz.

Mit rund 2.000 Gemälden und Skulpturen erstreckt sich die Ausstellung über drei Etagen und führt durch die Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts – vom Klassizismus und der Romantik bis hin zum Impressionismus. Werke von berühmten Künstlern wie Caspar David Friedrich, Adolph Menzel und Claude Monet gehören zu den Höhepunkten. Der Ursprung der Sammlung liegt im Vermächtnis des Bankiers Joachim Wagener, dessen Kunstschätze durch Krieg und die Teilung Berlins gingen, bis sie nach der Wiedervereinigung ihren Platz an ihrem historischen Standort zurückfanden. Heute ist die Alte Nationalgalerie ein bedeutender kultureller Treffpunkt, der Kunst und Geschichte miteinander vereint.

Geschichte

Auf der Berliner Museumsinsel erhebt sich die Alte Nationalgalerie als architektonisches Meisterwerk und bedeutendes Kunstmuseum gleichermaßen. Sie ist nicht nur ein Hort künstlerischer Schätze, sondern auch ein Denkmal preußischer Baukunst und Kulturgeschichte. Ihre Ursprünge führen zurück zu Kronprinz Friedrich Wilhelm IV., dessen Vision von einer „Akropolis des Nordens“ eine Architektur inspirierte, die Kunst, Geschichte und Nation in einer harmonischen Einheit vereinen sollte. Der Architekt Friedrich August Stüler setzte diese Ideen 1862 in die ersten Pläne um. Nach Stülers Tod führte Johann Heinrich Strack das Projekt fort, und 1876 eröffnete das monumentale Gebäude im Stil des Klassizismus und der Neorenaissance seine Tore.

Den Grundstock der Sammlung legte eine großzügige Schenkung des Berliner Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener, der 1861 zahlreiche Werke zeitgenössischer Kunst dem preußischen König Wilhelm I. vermachte. Meisterwerke der Düsseldorfer Schule, belgische Historiengemälde sowie Werke von Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel bildeten die Basis der Ausstellung, die zunächst in der Akademie der Künste präsentiert wurde, bevor sie in das eigens errichtete Museumsgebäude einzog.

Architektur

Die Alte Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel verbindet architektonische Symbolik mit beeindruckender Eleganz. Als Meisterwerk zwischen Spätklassizismus und Neorenaissance vereint das Bauwerk Elemente verschiedener bedeutender Gebäudetypen. Die tempelartige Giebelfassade mit umlaufenden Halbsäulen vermittelt den Eindruck eines Heiligtums der Kunst. Das monumentale Treppenhaus erinnert an repräsentative Schlossbauten, während die angehängte Apsis sakrale Anklänge aufweist. Diese architektonische Vielschichtigkeit spiegelt das Bestreben wider, Nation, Geschichte und Kunst in einem Gebäude zu vereinen.

Besonders beeindruckend ist die majestätische Wirkung des Gebäudes, die durch das rustizierte Sockelgeschoss und die imposante Freitreppe verstärkt wird. Hohe Fenster und elegante Halbsäulen markieren die zweite Ausstellungsetage und verleihen der Fassade eine unverwechselbare Anmut. Unsichtbar von außen bietet ein drittes Geschoss zusätzlichen Raum für Kunstwerke, erhellt durch eine moderne Glasdecke.

Für die Fassade und die Treppe wählte man beständigen Nebraer Sandstein, während die Kolonnaden aus schlesischem und Elbsandstein gefertigt sind. Diese edlen Materialien stehen für die Beständigkeit und den hohen künstlerischen Anspruch der Galerie. Obwohl das äußere Erscheinungsbild seit ihrer Eröffnung nahezu unverändert blieb, wurden die Innenräume immer wieder modernisiert, um den Anforderungen eines zeitgemäßen Museumsbetriebs gerecht zu werden. Die Alte Nationalgalerie bleibt so ein Ort, an dem Geschichte und Moderne in harmonischem Einklang stehen.

Zerstörung, Wiederaufbau und Moderne

Der Zweite Weltkrieg hinterließ an der Nationalgalerie schwere Verwüstungen. Bombenangriffe und Straßenkämpfe fügten dem Bauwerk massive Schäden zu. Schon 1947 begannen die Enttrümmerungsarbeiten, doch der Wiederaufbau zog sich über zwei Jahrzehnte hin. Während der Teilung Berlins war die Sammlung in Ost- und West-Berlin verteilt – mit Exponaten im Schloss Charlottenburg und in der 1968 eröffneten Neuen Nationalgalerie.

Nach der Wiedervereinigung kehrten die Kunstwerke zurück auf die Museumsinsel, begleitet von einer umfassenden Restaurierung unter Leitung des Architekten HG Merz. Ab 1992 wurde das Gebäude modernisiert, neue Säle wurden für herausragende Werke geschaffen und zeitgemäße Haustechnik integriert. Die feierliche Wiedereröffnung im Jahr 2001 markierte die Rückkehr der Alten Nationalgalerie als eine der bedeutendsten Kulturstätten Europas.

Heute präsentiert das Museum nicht nur die reiche Kunst des 19. Jahrhunderts mit rund 400 Gemälden und 100 Skulpturen, sondern spiegelt auch die wechselvolle Geschichte Berlins wider. Ein Besuch in diesem beeindruckenden Bauwerk ist eine Reise durch Kunst, Architektur und die kulturelle Identität einer ganzen Nation.

Ausstellungen und Sammlungen

Der Ursprung der Sammlung der Alten Nationalgalerie geht auf das großzügige Vermächtnis des Berliner Bankiers Joachim Wagener im Jahr 1861 zurück. Mit 262 Gemälden, darunter bedeutende Werke von Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel, legte Wagener den Grundstein für eine Kunstsammlung, die sich auf die Strömungen der Romantik, des Realismus und des frühen Impressionismus konzentriert.

Im Laufe der Jahre wuchs die Sammlung stetig durch gezielte Ankäufe und großzügige Stiftungen. Ein bedeutender Schritt erfolgte ab 1896 mit dem Erwerb herausragender Werke französischer Impressionisten wie Édouard Manet und Claude Monet, wodurch die Sammlung eine internationale Dimension erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte Ludwig Justi das Repertoire um expressionistische Kunst, wodurch das Museum eine Brücke zwischen den Kunststilen des 19. Jahrhunderts und der Moderne schlug. Heute bietet die Sammlung der Alten Nationalgalerie einen umfassenden Überblick über die künstlerische Entwicklung vom frühen 19. Jahrhundert bis zur klassischen Moderne.

Ausstellungsgeschosse und Sammlungsinhalte

  • Erstes Geschoss
    Berühmte Skulpturen, darunter die Prinzessinnengruppe von Schadow, sowie Werke von Constable, Courbet und Menzel. Thematisch spannt sich der Bogen von Realismus über Gründerzeitkunst bis zum Symbolismus und der Sezession.
  • Zweites Geschoss
    Impressionistische Meisterwerke von Manet, Monet und Cézanne sowie Skulpturen von Rodin. Weitere Werke von Böcklin, Marées und Feuerbach ergänzen das Angebot.
  • Drittes Geschoss
    Kunst der Goethezeit, Werke der Nazarener und ein Saal für Caspar David Friedrichs Gemälde. Auch Landschaften von Schinkel und Carl Blechen sind vertreten. Das Biedermeier zeigt Stadtansichten und Genreszenen.

Insgesamt umfasst die Sammlung rund 2.000 Gemälde und ebenso viele Skulpturen, von denen etwa 500 Exponate permanent ausgestellt sind.

Tickets, Preise und Angebote

Für den Besuch in der Alte Nationalgalerie zahlen Erwachsene 12,00 €, während ermäßigte Tickets für Schüler, Studierende lediglich 6,00 € kosten. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben oft freien Eintritt. Zudem gibt es spezielle Angebote wie den Museumspass Berlin, der für 32,00 € an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Eintritt in zahlreiche Museen ermöglicht, einschließlich der Alten Nationalgalerie.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos

Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten der Alten Nationalgalerie in Berlin.

Adresse

Alte Nationalgalerie
Bodestraße
10178 Berlin

Öffnungszeiten

  • Dienstag bis Sonntag
    10:00 – 18:00 Uhr

Kontakt