Gedenkstätte Berliner Mauer

Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße macht die Geschichte der deutschen Teilung auf eindrucksvolle Weise erlebbar. Sie erinnert an das Leben mit der Mauer, an Trennung, Fluchtversuche und an die Kraft des Widerstands. In Ausstellungen im Dokumentationszentrum und im Außengelände erfahren Besucher mehr über politische Hintergründe, Einzelschicksale und den Alltag an der Grenze. Originale Mauerreste, nachgezeichnete Grenzanlagen, Fluchttunnel und archäologische Fenster machen die Vergangenheit sichtbar. Persönliche Gegenstände, Zeitzeugenberichte und interaktive Angebote laden dazu ein, sich mit Fragen von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten auseinanderzusetzen. Das „Fenster des Gedenkens“ würdigt die Todesopfer an der Berliner Mauer. Ergänzt wird die Gedenkstätte durch das Lapidarium mit originalen Mauerteilen sowie eine umfangreiche Sammlung von Fotografien, Dokumenten und Objekten. Die Bernauer Straße steht heute als Ort des Erinnerns und Lernens – für eine gemeinsame Zukunft in Frieden.

Geschichte

Gedenkstätte Berlin Mauer - Kapelle der Versöhnung
Kapelle der Versöhnung – © Stiftung Berliner Mauer

Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße erinnert an die Teilung Berlins und ihre Auswirkungen. Dieser Ort war während des Kalten Krieges ein Symbol der Trennung zwischen Ost- und West-Berlin, an dem Menschen durch die Mauer gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen oder daran gehindert wurden, zu fliehen. Nach dem Mauerfall setzten sich Bürger für den Erhalt des Grenzstreifens ein, der 1990 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das Dokumentationszentrum und die Kapelle der Versöhnung eröffnen unterschiedliche Zugänge zur Geschichte.

Seit 2006 ist das Gelände erweitert worden. Die Außenausstellung entlang der Bernauer Straße zeigt originale Mauerreste, Wachtürme und Stahlmarkierungen, die die Vergangenheit sichtbar machen. Das Besucherzentrum informiert über die gesamte Anlage, und die Dauerausstellung im Dokumentationszentrum behandelt die Geschichte von 1961 bis 1989. Heute steht die Bernauer Straße für Erinnerung und Lernen und lädt zum Nachdenken über die Werte von Freiheit, Mut und einem vereinten Europa ein.

Mauer Areal

Das Mauer Areal befindet sich entlang der Bernauer Straße. Ohne laute Inszenierungen erzählt sie vom Alltag an der Grenze und dem Leben der Menschen, die durch die Mauer getrennt wurden. Stählerne Wände und originalgetreu erhaltene Teile des Todesstreifens lassen Besucher die Dimensionen der ehemaligen Grenzanlage nachempfinden. Auf beiden Seiten der Straße befinden sich weitere Teile der Anlage, wie die Kapelle der Versöhnung und Kunstprojekte, die neues Leben an historischen Orten zeigen.

Das Außengelände lädt zu einem 1,3 Kilometer langen Spaziergang ein, bei dem Gäste originale Mauerreste, Wachtürme und das „Fenster des Gedenkens“ entdecken können. Hier erinnern 162 rostende Stahlrahmen an die Opfer der Mauer. Das Dokumentationszentrum und der Aussichtsturm bieten einen umfassenden Blick auf das Areal und erläutern die Geschichte der Teilung. Diese Gedenkstätte ist ein kraftvolles Denkmal, das nicht nur die Vergangenheit lebendig hält, sondern auch zum Nachdenken über Freiheit und den Wert eines vereinten Europas anregt.

Ausstellungen und Sammlungen

Die Gedenkstätte Berliner Mauer umfasst mehreren Ausstellungen und einer umfangreichen Sammlung, welche die Geschichte der Berliner Mauer und ihre Auswirkungen auf das Leben der Menschen lebendig vermittelt.

Dauerausstellung „1961 – 1989. Die Berliner Mauer“

Gedenkstätte Berlin Mauer - Ausstellung
Ausstellung – © Stiftung Berliner Mauer – G. Simons

Im Dokumentationszentrum zeigt die Ausstellung auf 420 Quadratmetern die Geschichte von Mauerbau, Teilung und Wiedervereinigung. Sie erklärt politische Zusammenhänge, schildert Einzelschicksale und verknüpft Alltagsleben mit historischen Ereignissen.

Persönliche Objekte, Fotos, Videos und Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen machen die Vergangenheit greifbar. Das „Archiv der Erinnerungen“ sowie ein Mitmachbereich laden dazu ein, eigene Gedanken zur Teilung und zu aktuellen Fragen wie Demokratie oder Menschenrechten einzubringen.

Dauerausstellung im Außengelände

Am historischen Ort zeigt die Außenausstellung, wie das Grenzregime funktionierte. Spuren der früheren Grenzanlagen sind sichtbar oder mit Cortenstahl nachgezeichnet. Auf dem Gelände findet man Umrisse abgerissener Häuser, Reste von Fluchttunneln sowie archäologische Fenster mit tieferen Schichten der Geschichte.

Thematische Bereiche auf dem Gelände:

  • Todesstreifen und Grenzanlagen
    Die Ausstellung erklärt die Funktion der Mauer als Herrschaftsinstrument und ihre Folgen für Stadt und Menschen. Die freigelegte Bergstraße zeigt den zerstörten Stadtraum.
  • Zerstörung an der Bernauer Straße
    Hier wird der Abriss ganzer Wohnhäuser dokumentiert. Ihre Bewohner flohen, wurden umgesiedelt oder verloren ihr Zuhause. Heute sind Hausumrisse im Boden sichtbar. Auch die Geschichte der Versöhnungskirche und der Fluchttunnel wird thematisiert.
  • Bau und Ausbau der Berliner Mauer
    Überwachung und Kontrolle im Grenzgebiet standen im Mittelpunkt. Viele Menschen arbeiteten im Grenzregime – freiwillig oder gezwungen.
  • Alltag an der Grenze
    Anhand des alten Postenwegs wird gezeigt, wie die Mauer das Leben in West-Berlin beeinflusste. Mahnwachen, Staatsbesuche und Propaganda gehörten zum Alltag, ebenso wie der Dienst der Grenzsoldaten und West-Alliierten.
  • Grenz- und Geisterbahnhöfe
    Die Ausstellung im S-Bahnhof Nordbahnhof erzählt von den stillgelegten Bahnhöfen, durch die westliche Züge ohne Halt fuhren. Fluchtversuche und unterirdische Sperranlagen machen diesen Ort zu einem besonderen Kapitel der Mauer-Geschichte.
  • Sammlungen und Archiv
    Im Lapidarium lagern originale Mauerteile aus Berlin. Die Sammlung umfasst Fotos, Dokumente, Objekte und Medien zur Geschichte der Teilung. Einen Schwerpunkt bildet die Bernauer Straße mit all ihren Facetten – vom Mauerbau bis zur Gedenkstätte. Das digitale Archiv der Versöhnungsgemeinde bewahrt die Geschichte einer Gemeinschaft, deren Kirche 1985 gesprengt wurde – ein bewegendes Zeugnis der Teilung.

Tickets, Preise und Angebote

Der Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer ist kostenfrei. Beide Orte stehen Besucherinnen und Besuchern ganzjährig offen und ermöglichen einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte der deutschen Teilung.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos

Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten der Gedenkstätte Berliner Mauer in Berlin.

Adresse

Berliner Mauer
Bernauer Straße 111
13355 Berlin

Öffnungszeiten

  • Montag bis Sonntag
    10:00 – 18:00 Uhr

Kontakt