Neue Nationalgalerie

Die Neue Nationalgalerie in Berlin ist weit mehr als ein Museum – sie ist ein kulturelles Wahrzeichen, ein architektonisches Meisterwerk und ein Ort lebendiger Erinnerung. Hier begegnen sich Kunst und Geschichte, Vergangenheit und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise. In einem offenen, lichtdurchfluteten Pavillon präsentiert sich die Kunst des 20. Jahrhunderts in all ihren Facetten: experimentell, politisch, expressiv.

Entworfen von Ludwig Mies van der Rohe, wurde das Gebäude 1968 eröffnet und steht seitdem exemplarisch für Klarheit, Struktur und visionäre Gestaltung. Die Kombination aus Glas, Stahl und Granit verleiht dem Bau eine ikonische Ausstrahlung – offen, transparent und zugleich monumental. Nach einer umfassenden Sanierung von 2015 bis 2021 erstrahlt das Haus in neuem Glanz, ohne seine charakteristische Formsprache zu verlieren.

Inhaltlich knüpft die Neue Nationalgalerie an die Tradition der Moderne an, die im Nationalsozialismus gewaltsam unterbrochen wurde. Sie vereint zentrale Werke von Künstlerinnen und Künstlern wie Hannah Höch, Pablo Picasso, Max Beckmann oder Gerhard Richter. Die Sammlung erzählt Geschichten – vom Aufbruch, vom Widerstand, von der Teilung und vom Neuanfang.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Berlin vor einem kulturellen Neuanfang. Der Westen der Stadt gründete 1949 die „Galerie des 20. Jahrhunderts“, um die moderne Kunsttradition des Kronprinzenpalais wiederzubeleben. Viele Werke waren durch die Aktion „Entartete Kunst“ verloren gegangen. Ein neuer Ort wurde dringend gebraucht. 1962 erhielt Ludwig Mies van der Rohe den Auftrag für einen Museumsneubau. Mit seinem Entwurf eines offenen, lichtdurchfluteten Pavillons gelang ein architektonisches Meisterwerk. Am 15. September 1968 eröffnete die Neue Nationalgalerie mit einer Ausstellung zu Piet Mondrian. Sie vereinte erstmals West-Berlins moderne Sammlungen unter einem Dach. Die Teilung der Stadt hatte zwei getrennte Wege erzwungen, doch das neue Museum knüpfte bewusst an alte Wurzeln an. Nach der Wiedervereinigung wurden Bestände neu geordnet. Von 2015 bis 2021 wurde das Haus umfassend saniert. Heute ist es nicht nur ein Ort für Kunst des 20. Jahrhunderts, sondern auch ein Symbol für Wandel, Erinnerung und architektonische Vision.

Architektur

Die Neue Nationalgalerie in Berlin ist ein Meisterwerk der modernen Architektur, entworfen von Ludwig Mies van der Rohe. Der markante Bau wurde 1968 vollendet und steht exemplarisch für das Ideal eines offenen, stützenfreien Raums. Eine umlaufende Glasfassade lässt Innen und Außen verschmelzen, während ein scheinbar schwebendes Stahldach die monumentale Haupthalle überspannt. Getragen wird es von nur acht schlanken Stützen, die Eleganz und technische Raffinesse verbinden. Die Architektur wirkt reduziert, klar und zeitlos – ein Ausdruck vollendeter Formensprache. Die Granitterrasse, auf der der Pavillon ruht, verleiht dem Gebäude eine fast tempelartige Erhabenheit. Im Untergeschoss befinden sich weitere Ausstellungsräume sowie ein ummauerter Skulpturengarten. Die klare Gliederung der Räume schafft sowohl Raum für Kunst als auch eine besondere Atmosphäre. Mies’ Vision vom Universalraum wurde hier Realität – ein Ort, der bis heute durch seine Schlichtheit und architektonische Präzision beeindruckt.

Ausstellungen und Sammlungen

Neue Nationalgalerie - Ausstellung "100 Werke für Berlin"
Ausstellung – @ Staatliche Museen zu Berlin – Gerhard Richter & David von
Becker

Die Neue Nationalgalerie zeigt Kunst des 20. Jahrhunderts in einer einzigartigen Sammlung von internationalem Rang. Malerei, Skulptur und Grafik verbinden sich hier zu einem Panorama der Moderne – voller Gegensätze, Bewegungen und Geschichten.

Bedeutende Künstlerinnen und Künstler wie Pablo Picasso, Max Beckmann, Hannah Höch, Ernst Ludwig Kirchner, Gerhard Richter und Andy Warhol prägen das Gesicht der Sammlung. Besucherinnen und Besucher begegnen Werken, die die Kunstgeschichte neu definierten. Besonders eindrucksvoll:

  • Potsdamer Platz von Ernst Ludwig Kirchner
  • Die Skatspieler von Otto Dix
  • Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue IV von Barnett Newman

Die Ausstellung zeigt Werke aus verschiedenen Epochen und politischen Kontexten. Der Expressionismus ist mit starken Positionen vertreten – etwa durch Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff oder Emil Nolde. Auch die Dada-Bewegung mit Hannah Höch oder Kurt Schwitters findet hier Raum.

Ein besonderer Sammlungsbereich ist der Kunst der DDR gewidmet. Werke von Werner Tübke, Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer erzählen vom Leben und Schaffen im geteilten Deutschland. Diese Perspektive ist einzigartig in der deutschen Museumslandschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in West-Berlin die „Galerie des 20. Jahrhunderts“. Mit gezielten Ankäufen verlorener Werke baute man eine Sammlung auf, die heute zur Neuen Nationalgalerie gehört.

Ab 1975 kamen neue internationale Strömungen hinzu: ZERO, Nouveau Réalisme, Arte Povera und Farbfeldmalerei. Künstler wie Mark Rothko, Lee Bontecou oder Frank Stella stehen für diese richtungsweisenden Entwicklungen.

Neben der ständigen Sammlung bietet die Neue Nationalgalerie regelmäßig wechselnde Ausstellungen. Aktuell zu sehen:

  • YOKO ONO: DREAM TOGETHER – bis September 2025
  • Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft – dauerhaft
  • Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin – bis 2026

Jeder Besuch eröffnet neue Perspektiven. Die Neue Nationalgalerie ist ein Ort für alle, die Kunst erleben, verstehen und fühlen möchten – lebendig, vielschichtig und voller Überraschungen.

Tickets, Preise und Angebote

Die Neue Nationalgalerie in Berlin bietet ein vielfältiges Angebot an Eintrittspreisen und Ticketoptionen. Der reguläre Eintrittspreis beträgt 14,00 €. Ermäßigte Tickets – etwa für Studierende, Schwerbehinderte oder Arbeitsuchende – sind für 7,00 € erhältlich. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt. Auch Inhaberinnen und Inhaber der Berlin WelcomeCard all inclusive genießen kostenfreien Zutritt, da diese Karte den Eintritt in zahlreiche Museen der Stadt einschließt. Es wird empfohlen, Tickets online zu erwerben, um Wartezeiten vor Ort zu vermeiden.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos

Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten der Neuen Nationalgalerie in Berlin.

Adresse

Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin

Öffnungszeiten

  • Dienstag bis Mittwoch
    10:00 – 18:00 Uhr
  • Donnerstag
    10:00 – 20:00 Uhr
  • Freitag bis Sonntag
    10:00 – 18:00 Uhr

Kontakt