Das Albertinum Dresden an der Brühlschen Terrasse zählt zu den bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands. Aus dem ehemaligen Zeughaus des 16. Jahrhunderts entstand unter Carl Adolph Canzler im 19. Jahrhundert ein Ort der Kunst, der nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg behutsam wiederaufgebaut und von 2006 bis 2010 umfassend saniert wurde. Heute verbindet das Museum historische Substanz mit zeitgenössischer Architektur, darunter die beeindruckende „Arche für die Kunst“, und bietet auf rund 13.500 Quadratmetern ein vielseitiges Kunsterlebnis.
Die Sammlungen reichen von der Skulptur ab 1800 über den Klingersaal und Mosaiksaal bis hin zur Galerie Neue Meister, in der Malerei von Romantik bis Gegenwart gezeigt wird. Das Albertinum ermöglicht nicht nur Einblicke in die Kunstgeschichte, sondern schafft auch Räume für Begegnung, Ruhe und Reflexion.
Dieser Artikel führt Sie durch die Geschichte, Architektur und Ausstellungen des Albertinums und liefert zugleich alle relevanten Informationen zu Tickets, Öffnungszeiten und Angeboten, damit Ihr Besuch optimal gelingt.
Geschichte
Zwischen den sanften Mauern der Brühlschen Terrasse verbirgt sich ein Ort, dessen Geschichte Jahrhunderte umspannt. Wo heute das Albertinum Besucher empfängt, stand einst das stolze Dresdner Zeughaus. Zwischen 1559 und 1563 ließ Kurfürst August dieses Gebäude errichten – als Ausdruck militärischer Stärke und handwerklicher Meisterschaft. Seine mächtigen Gewölbe im Erdgeschoss und die toskanischen Säulen überdauerten die Zeit und erzählen noch immer vom Geist der Renaissance.
Mit dem Bau eines neuen Arsenals in der Albertstadt verlor das Zeughaus im 19. Jahrhundert seine ursprüngliche Aufgabe. Statt Waffen sollten fortan Kunstwerke den Raum füllen. 1884 begann der Umbau unter Oberlandbaumeister Carl Adolph Canzler. Innerhalb von nur drei Jahren entstand ein Museum, das den Namen Albertinum erhielt – zu Ehren König Alberts von Sachsen. Von diesem Moment an wandelte sich das frühere Zeughaus zu einem Ort der Kunst, des Wissens und der Begegnung.
Der Zweite Weltkrieg brachte schwere Verluste. Beim Angriff auf Dresden im Februar 1945 brannte das Albertinum aus, blieb aber in seiner Grundstruktur erhalten. Nach dem Krieg diente es zunächst als Aufbewahrungsort für zurückkehrende Kunstschätze, die zuvor in die Sowjetunion gebracht worden waren. In den 1950er Jahren öffnete es erneut seine Tore und wurde bald zum Zuhause bedeutender Sammlungen.
Zwischen 1961 und 1965 erhielt das Gebäude ein rekonstruiertes Obergeschoss, in dem die Galerie Neue Meister Einzug hielt. Nach weiteren Jahrzehnten wechselvoller Nutzung erlebte das Albertinum von 2006 bis 2010 eine umfassende Sanierung. Heute steht es als lebendiges Zeugnis Dresdner Geschichte – ein Ort, der Vergangenes bewahrt und Neues willkommen heißt.
Architektur
Mitten im Herzen Dresdens erhebt sich am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse das Albertinum – ein Ort, an dem Geschichte und moderne Architektur auf beeindruckende Weise miteinander verschmelzen. Das Bauwerk, dessen Ursprünge bis in die Renaissance des 16. Jahrhunderts zurückreichen, erhielt im späten 19. Jahrhundert unter Carl Adolph Canzler seine neorenaissancehafte Gestalt aus hellem Sandstein. Die Fassade erinnert mit klarer Gliederung und feinen Ornamenten an italienische Vorbilder, während das Innere seit der umfassenden Sanierung von 2010 eine ganz neue, zeitgenössische Dynamik entfaltet.
Das heutige Albertinum ist mehr als ein traditionsreicher Museumsbau – es ist ein architektonisches Symbol für die Erneuerung Dresdens nach der Zerstörung von 1945. Die Berliner Architekten von Staab schufen eine technische Meisterleistung: eine 72 Meter lange, stählerne Fachwerkkonstruktion, die 17 Meter über dem Boden den Innenhof überspannt. Diese sogenannte „Arche für die Kunst“ beherbergt klimatisierte Depots und Werkstätten und verleiht dem Gebäude eine schwebende Leichtigkeit. Durch eine schmale Lichtfuge gelangt Tageslicht in das darunterliegende Foyer, wodurch ein atmosphärisches Zusammenspiel aus Schatten, Struktur und Transparenz entsteht.
Die ursprünglichen Renaissancegewölbe im Erdgeschoss wurden sorgfältig restauriert und bilden einen spannenden Kontrast zur modernen Stahlarchitektur darüber. Historische Portale und toskanische Säulen erinnern an die militärische Vergangenheit des ehemaligen Zeughauses, während großzügige Sichtachsen und klare Raumfolgen den offenen Charakter des neuen Museums betonen.
Mit einer Gesamtfläche von rund 13.500 Quadratmetern – davon etwa 5.650 Quadratmeter Ausstellungsfläche – bietet das Albertinum nicht nur Raum für Kunst, sondern auch für Begegnung, Ruhe und Reflexion. Es wurde 2011 mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet und gilt heute als eines der besten Beispiele gelungener Symbiose zwischen Denkmalpflege und zeitgenössischer Architektur. Wer das Albertinum betritt, erlebt ein Bauwerk, das auf stille Weise erzählt, wie Vergangenheit und Gegenwart in Dresden eine harmonische Form gefunden haben.
Ausstellungen und Sammlungen
Ein Besuch im Albertinum eröffnet eine faszinierende Reise durch die Kunstgeschichte vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. In diesem besonderen Haus begegnen Besucher Skulptur und Malerei in einem lebendigen Dialog. Historische Architektur und moderne Präsentation verschmelzen zu einer Erlebniswelt, in der Klassiker und zeitgenössische Positionen gleichwertig ihren Platz haben.
Skulpturensammlung ab 1800
Die Skulpturensammlung ab 1800 im Erdgeschoss beeindruckt mit Meisterwerken wie Auguste Rodins „Der Denker“ und Wilhelm Lehmbrucks „Knieende“. Sie stehen auf schlichten Sockeln, frei im Raum, sodass ihre Formensprache und Dynamik besonders gut wirken. Besucher entdecken Werke von DDR-Künstlern wie Wieland Förster und Werner Stötzer und begegnen außergewöhnlichen Stücken wie der über fünf Meter hohen Statue nach Michelangelos David. Die „gläsernen Depots“ erlauben Einblicke in bisher verborgene Schätze der Sammlung.
Klingersaal und der Mosaiksaal
Im 1. Obergeschoss laden der Klingersaal und der Mosaiksaa zu einer Entdeckungstour durch die Kunst des Fin de Siècle ein. Werke von Max Klinger, Arnold Böcklin, Franz von Stuck und Sascha Schneider illustrieren den Übergang vom Historismus zur Moderne. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch wechselnde Sonderausstellungen, die aktuelle künstlerische Positionen zeigen und spannende Kontraste zu den klassischen Werken bieten.
Galerie Neue Meister
Die Galerie Neue Meister im 2. Obergeschoss zeigt Malerei von der Romantik bis zur Gegenwart. Caspar David Friedrichs legendäres Werk „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ eröffnet die Reihe der Romantiker. Darauf folgen Impressionisten wie Claude Monet und Max Liebermann, Expressionisten der Dresdner Künstlergruppe „Brücke“ sowie Vertreter der Neuen Sachlichkeit, darunter Otto Dix. Moderne und zeitgenössische Kunst werden durch Gerhard Richter, Neo Rauch, Ai Weiwei, A. R. Penck und Georg Baselitz vertreten. Höhepunkte wie Dix’ Kriegstriptychon oder die Porträts von Richter setzen Akzente, die den Besucher noch lange nach der Ausstellung begleiten.
Das Albertinum Dresden vereint auf eindrucksvolle Weise Klassiker und Gegenwartskunst – ein Ort, an dem jede Epoche ihre eigene Stimme behält und zugleich in den Dialog mit der Moderne tritt.
Tickets, Preise und Angebote
Tickets für das Albertinum in Dresden kosten für Erwachsene 14,00 € und ermäßigt 10,50 €. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren haben freien Eintritt. Gruppen ab 10 Personen zahlen 12,50 € pro Person für ein Ticket. Spezielle Abendtickets für Sonderausstellungen kosten 8,00 € bzw. 6,00 € ermäßigt.
Mit der Tageskarte der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für 26,00 € erhalten Sie Zugang zu allen Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – darunter das Albertinum, das Residenzschloss Dresden, die Gemäldegalerie Alte Meister sowie das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig – einschließlich aller Sonderausstellungen. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren besuchen die Museen kostenlos.
Museen in der Umgebung vom Albertinum
Das Albertinum beeindruckt mit seiner herausragenden Sammlung von Skulpturen und Gemälden vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart und bietet einen faszinierenden Dialog zwischen Tradition und Moderne. In seiner Umgebung laden weitere Museen und kulturelle Einrichtungen dazu ein, die reiche Kunst- und Kulturlandschaft Dresdens in all ihren Facetten zu erleben.
Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos
Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten vom Albertinum in Dresden.
Adresse
Albertinum
Tzschirnerplatz 2
01067 Dresden
Deutschland
Öffnungszeiten
- Dienstag bis Freitag
11:00 – 17:00 Uhr
Kontakt
- Telefon:
+49 351 4914 2000 - Website:
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