Die Neue Kammern von Sanssouci, gelegen im Herzen des malerischen Parks Sanssouci in Potsdam, erzählen eine faszinierende Geschichte von königlichem Luxus und architektonischem Wandel. Ursprünglich 1747 als Orangerie erbaut, verwandelte Friedrich der Große das Gebäude 1768 in ein prachtvolles Gästeschloss. Die unauffällige Fassade verbirgt ein opulentes Inneres mit prunkvollen Sälen, kunstvollen Intarsien und einzigartigen Skulpturen. Der Jaspissaal, die Ovidgalerie und die exquisiten Gästeappartements bieten einen eindrucksvollen Einblick in das kunstvolle Leben des 18. Jahrhunderts. Wer die Neuen Kammern besucht, taucht ein in eine Welt voller Kunst, Geschichte und königlichem Charme
Geschichte
Die Neuen Kammern wurden 1747 auf Befehl von Friedrich dem Großen als Orangerie erbaut. Der Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff entwarf das Gebäude im Stil des Weinbergschlosses, das zunächst als Winterquartier für die Kübelpflanzen der Schlossterrassen diente. Die Orangerie war 110 Meter lang und 6,5 Meter hoch, mit einer südlichen Ausrichtung. Im Jahr 1768 entschloss sich Friedrich, das Gebäude umzuwandeln und als Gästeschloss zu nutzen. Zwischen 1771 und 1774 wurde der Umbau unter der Leitung von Georg Christian Unger durchgeführt. Dabei entstanden vier prächtige Festsäle und ein Gästezimmertrakt, während das äußere Erscheinungsbild weitgehend beibehalten wurde. Eine Kuppel mit Laterne wurde hinzugefügt, um eine Symmetrie zur benachbarten Bildergalerie zu schaffen.
Architektur
Die Neuen Kammern zeichnen sich durch ihre harmonische Architektur aus, die eine gelungene Verbindung von Schlichtheit und Pracht darstellt. Ursprünglich als Orangerie erbaut, wurde das Gebäude unter Friedrich dem Großen von Johann Christian Unger zu einem Gästeschloss umgestaltet. Die Fassade des Bauwerks bleibt unauffällig und nahezu schmucklos, was den Glanz der Innenräume umso mehr hervorhebt. Besonders beeindruckend ist der Mittelrisalit mit einer Kuppel, die von einer kunstvollen Attikaskulptur geschmückt wird. Diese zeigt unter anderem die Figur des Kronos, der Zeit symbolisierend, sowie Pomona, die Göttin der Früchte. Die Fenster der Südfassade sind mit eleganten Rundbögen versehen, deren Stuckornamente florale und fruchtige Motive aufgreifen. Im Inneren erwarten den Besucher prunkvolle Säle, darunter der Jaspissaal und die Ovid-Galerie, die mit ihrem reich verzierten Stuck und den kunstvollen Intarsienkabinetten eine besondere Atmosphäre schaffen. Marmorstatuen vor der Südfassade ergänzen das architektonische Gesamtbild und erinnern an die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes als Orangerie. Diese kunstvollen Skulpturen fügen sich perfekt in das Gesamtbild der Neuen Kammern ein und unterstreichen die Verbindung von Architektur, Kunst und Natur.
Ausstellungen und Sammlungen

Hinter der schlichten Fassade der Neuen Kammern entfaltet sich ein prachtvoll inszeniertes Erlebnis der Kunst und Kultur des 18. Jahrhunderts. Der Jaspissaal bildet das Herzstück des Schlosses – mit leuchtendem Halbedelstein an den Wänden, antiken Büsten auf Marmorkonsolen und einem majestätischen Deckengemälde, das Venus in ihrer ganzen Anmut zeigt. Die Ovidgalerie spiegelt gegenüberliegenden Gartenansichten in hohen Spiegeln wider und erzählt mit vergoldeten Reliefs die Verwandlungsgeschichten antiker Götter – inspiriert von Friedrichs Lieblingsdichter Ovid.
In den Gästeappartements begegnen Besuchende feiner Handwerkskunst auf höchstem Niveau. Besonders beeindruckend: die Intarsienkabinette, deren Wände mit kunstvoll eingelegten Hölzern in sanften Farbverläufen geschmückt sind. In einem dieser Räume schufen die Brüder Spindler aus tropischem und einheimischem Holz filigrane Motive aus Flora, Fauna und Musik – ein seltenes Meisterwerk preußischer Innenraumkunst. Auch das Grüne Lackkabinett verzaubert mit edler Oberfläche, dunklem Glanz und feinen Details.
Ergänzt wird die Sammlung durch eine Reihe von Gemälden mit Ansichten Potsdams aus der Zeit Friedrichs des Großen. Jeder Raum besitzt seine eigene Farbwelt und erzählt dabei auf subtile Weise von höfischem Leben, künstlerischem Anspruch und der Liebe zur Schönheit. Wer die Neuen Kammern betritt, reist in eine vergangene Welt voller Sinnlichkeit, Symbolik und gestalterischer Raffinesse.
Museen in Umgebung vom den Neuen Kammern von Sanssouci
In der Umgebung der Neuen Kammern von Sanssouci eröffnen sich dem Besucher weitere eindrucksvolle Bauwerke und kunstvoll gestaltete Gartenbereiche, die zum Erkunden und Verweilen einladen. Ein Spaziergang durch das angrenzende Parkensemble führt zu zahlreichen architektonischen und landschaftlichen Schmuckstücken, die das historische Ambiente stimmungsvoll erweitern.
Tickets, Preise und Angebote
Der Eintritt zu den Neuen Kammern kostet für Erwachsene 8,00 €, während er für ermäßigte Besucher nur 6,00 € beträgt. Für diejenigen, die mehrere Schlösser in Potsdam besichtigen möchten, gibt es das Preußische Schlösser Ticket (Sanssouci+ Ticket), das den einmaligen Zugang zu verschiedenen Schlössern des Parks ermöglicht, darunter auch das Schloss Sanssouci, das Neue Palais und die Bildergalerie. Dieses Kombiticket kostet für Erwachsene 22,00 € und für ermäßigte Personen 17,00 €.
Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos
Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten der Neuen Kammern von Sanssouci in Potsdam.
Adresse
Neue Kammern
Maulbeerallee 1
14469 Potsdam
Öffnungszeiten
- Dienstag bis Sonntag
10:00 – 17:30 Uhr
Kontakt
- Telefon:
+49 331 96 94 200 - Website:
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