Neues Palais

Wer das Neue Palais betritt, taucht ein in die Welt eines Königs, der mit Architektur Geschichte schreiben wollte. Errichtet nach dem Siebenjährigen Krieg, ist das Schloss Ausdruck preußischer Stärke und ein Denkmal höfischer Repräsentation. Friedrich der Große ließ es erbauen, nicht als Rückzugsort, sondern als Bühne für Glanz und Größe – ein Ort für Gäste, Feste und Machtinszenierung.

Das Neue Palais gehört zu den beeindruckendsten Gebäuden des Park Sanssouci und spiegelt die Pracht und Majestät dieses einzigartigen Ensembles wider. Bis heute bewahrt es den Geist dieser Zeit. Mit seiner beeindruckenden Architektur, reich verzierten Fassaden und den kunstvollen Sälen ist es mehr als ein Bauwerk – es ist ein lebendiges Zeugnis barocker Prachtentfaltung. Jeder Schritt durch die Räume erzählt vom Anspruch, Schönheit, Kunst und Macht in Einklang zu bringen. Zwischen gewaltiger Kuppel und kunstvoll geschwungenen Galerien entfaltet sich eine Welt, die vergangene Jahrhunderte erlebbar macht. Das Neue Palais ist nicht nur ein Schloss, sondern ein Erlebnis – majestätisch, detailverliebt, unvergessen.

Geschichte

Neues Palais im Park Sanssouci - Damastkammer
Damastkammer – © SPSG – Hans Bach

Das Neue Palais wurde nach dem Siebenjährigen Krieg im Jahr 1763 auf Wunsch von Friedrich dem Großen gebaut. Noch vor Kriegsbeginn hatte der König erste Pläne entworfen. Ursprünglich sollte das Schloss an einem anderen Ort entstehen, doch durch den Krieg verzögerte sich alles und der Standort wurde verlegt. Die feierliche Einweihung fand 1768 statt, abgeschlossen war das Bauwerk ein Jahr später. Friedrich wollte mit dem Schloss Stärke zeigen – als Zeichen Preußens neuer Macht in Europa. Das Gebäude diente weniger als Wohnsitz, sondern vielmehr als Ort für Gäste und festliche Empfänge. Während der Sommermonate kamen Verwandte, Adlige und ausgewählte Besucher zu glanzvollen Feierlichkeiten. Nach Friedrichs Tod wurde das Schloss seltener genutzt. Erst Kaiser Friedrich III. und später Wilhelm II. belebten es wieder als Sommerresidenz. Nach 1918 verlor es seine Funktion als königlicher Wohnort und wurde schließlich Museum. Heute ist das Neue Palais ein bedeutendes Zeugnis preußischer Geschichte – prachtvoll, machtvoll, lebendig.

Architektur

Im Neuen Palais offenbart sich ein Meisterwerk spätbarocker Architektur, das durch Größe, Detailreichtum und Wirkung beeindruckt. Die 220 Meter lange Hauptfassade wird von einer mächtigen Kuppel gekrönt, auf der drei Grazien die preußische Krone tragen – ein Sinnbild königlicher Macht. Obwohl sie keinen Innenraum überspannt, dient sie als spektakulärer Blickfang. Der Mittelbau ist durch Pilaster aus Sandstein rhythmisch gegliedert, zwischen denen hunderte Skulpturen thronen. Diese Figuren – insgesamt über 800 – verleihen dem Bau eine einzigartige Lebendigkeit. Auffällig ist auch der raffinierte Materialeinsatz: Um roten Backstein zu imitieren, wurden bemalte Flächen verwendet, da der echte Stein teils knapp war. Der König entschied sich bewusst gegen den intimen Stil von Sanssouci und bevorzugte monumentale Formen. So entstand ein Bauwerk, das Repräsentation über Funktion stellte. Die streng gegliederte Fassade mit korinthischen Elementen spiegelt Friedrichs Anspruch wider, Preußen als europäische Großmacht zu zeigen. Das Neue Palais ist nicht nur das letzte Schloss Friedrichs, sondern auch ein architektonisches Statement – kraftvoll, reich verziert und bis heute faszinierend in seiner Wirkung.

Ausstellungen und Sammlungen

Neues Palais im Park Sanssouci - Marmorsaal
Marmorsaal – © SPSG – Andreas Lechtape

Im Neuen Palais erwartet Besucherinnen und Besucher eine eindrucksvolle Sammlung barocker Meisterwerke. In prachtvollen Sälen wie der Oberen Galerie, dem Marmorsaal und der Marmorgalerie begegnet man Gemälden von herausragenden Künstlern wie Guido Reni, Artemisia Gentileschi, Luca Giordano und Charles Amédée Philippe van Loo. Die sorgfältig restaurierten Werke erzählen Geschichten aus der griechischen Mythologie, zeigen heroische Szenen oder versinnbildlichen den Tageslauf. Ein besonderes Highlight ist die Rückkehr sechs großformatiger Gemälde in die Obere Galerie – nach jahrzehntelanger Restaurierung sind sie nun wieder in ihrer ursprünglichen Umgebung zu bewundern.

In der Marmorgalerie entfalten sich die Tageszeiten als gemalte Allegorien, kunstvoll komponiert von Bernhard Rode. Weiter nördlich im Marmorsaal erstrahlt das größte Leinwanddeckengemälde nördlich der Alpen – ein Festmahl der olympischen Götter, umgeben von majestätischen Statuen und eindrucksvollen Wandbildern. Jeder Raum im Neuen Palais ist nicht nur Schauplatz königlicher Geschichte, sondern auch eine Galerie der europäischen Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts.

Auch intime Gemächer wie das Tamerlanzimmer oder das Konzertzimmer bieten faszinierende Einblicke. Werke von Jacob van Schuppen oder Andrea Celesti bringen mythologische Liebespaare und historische Begebenheiten auf eindrucksvolle Weise zum Leben. Die Ausstellungen laden dazu ein, in die Vielfalt barocker Malerei einzutauchen und die kunstvolle Atmosphäre dieser einzigartigen Sammlung zu genießen.

Museen in Umgebung des Neuen Palais

In der Umgebung des Neuen Palais im Park Sanssouci laden weitere eindrucksvolle Bauwerke und kunstvoll gestaltete Gartenanlagen dazu ein, die Vielfalt des historischen Ensembles zu entdecken. Ein Spaziergang durch den Park offenbart zahlreiche architektonische und landschaftliche Höhepunkte, die den prunkvollen Charakter der Anlage eindrucksvoll unterstreichen.

Entfernung: 1,0 km
Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci
Schloss Charlottenhof
Entfernung: 1,1 km
Orangerieschloss im Park Sanssouci - Außenansicht
Orangerieschloss
Entfernung: 1,5 km
Neue Kammern von Sanssouci - Außenansicht
Neue Kammern von Sanssouci

Tickets, Preise und Angebote

Für den Besuch des Neuen Palais in Potsdam stehen verschiedene Ticketoptionen zur Verfügung. Der Eintrittspreis für die Grand Tour, bei der die prunkvollen Schlossräume besichtigt werden können, beträgt 14,00 € für Erwachsene und 10,00 € für Ermäßigungsberechtigte. In den Monaten April bis Oktober kann zusätzlich die Prinz-Heinrich-Wohnung besichtigt werden. Der Eintritt hierfür kostet 8,00 € und ermäßigt 6,00 €. Wer beide Bereiche am selben Tag erleben möchte, kann ein Kombiticket erwerben, das regulär für 16,00 € und ermäßigt für 14,00 € erhältlich ist. Alternativ bietet das Preußische Schlösser Ticket (Sanssouci+ Ticket) Zugang zu mehreren Schlössern in Potsdam, darunter unteranderem auch das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie und die Neue Kammern im Park Sanssouci. Dieses Tagesticket kostet 22,00 € bzw. ermäßigt 17,00 €.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos

Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten des Neuen Palais im Park Sanssouci in Potsdam.

Adresse

Neues Palais
Am Neuen Palais
14469 Potsdam

Öffnungszeiten

  • Montag
    10:00 – 17:30 Uhr
  • Mittwoch bis Sonntag
    10:00 – 17:30 Uhr

Kontakt