Das Residenzschloss Dresden ist weit mehr als ein architektonisches Wahrzeichen – es ist das Herz der sächsischen Geschichte. Einst Machtzentrum der Kurfürsten und Könige, heute kulturelles Zentrum von Weltrang, vereint es auf eindrucksvolle Weise höfische Pracht, Kunst und Wissenschaft. Nach jahrzehntelanger Rekonstruktion erstrahlt das Schloss wieder in seiner historischen und künstlerischen Vielfalt und beherbergt einige der bedeutendsten Sammlungen Europas – vom Grünen Gewölbe über das Kupferstich-Kabinett bis zur Rüstkammer und dem Münzkabinett.
Seine Räume erzählen von Macht, Repräsentation und Sammelleidenschaft, aber auch von Zerstörung und Wiederaufbau. Moderne Architektur verbindet sich harmonisch mit originalgetreu rekonstruierten Sälen und macht den Besuch zu einem ästhetischen wie historischen Erlebnis.
Dieser Artikel führt Sie durch die bewegte Geschichte, die Architektur und die außergewöhnlichen Sammlungen des Residenzschlosses Dresden – und bietet zugleich alle wichtigen Informationen zu Öffnungszeiten, Tickets und Angeboten, damit Ihr Besuch in der ehemaligen Residenz der sächsischen Kurfürsten unvergesslich wird.
Geschichte
Manchmal genügt ein Blick auf die Stadt, um zu spüren, wie tief verwurzelt Geschichte hier ist. Das Residenzschloss Dresden wächst aus mittelalterlichen Anfängen: Eine Burganlage am heutigen Schlosshof lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Unter Kurfürst Moritz erhielt das Haus Mitte des 16. Jahrhunderts seine prägende Renaissancegestalt, die schon damals repräsentative Funktionen für Hof und Staat erfüllte.
Später formten Prachtliebhaber wie August der Starke das Interieur neu und schufen Schatzkammern, welche bald als Grünes Gewölbe Berühmtheit erlangten. Ein verheerender Brand im Jahr 1701 änderte vieles; dennoch blieben der Gestaltungswille und die Sammlungsleidenschaft erhalten. Jahrhunderte der Nutzung als Kurfürsten- und Königssitz prägten politische, kulturelle und künstlerische Entwicklungen in Sachsen nachhaltig.
Im Februar 1945 wurde das Schloss bei den Luftangriffen nahezu zerstört. Nur Kellergewölbe und einzelne Bestände überstanden die Katastrophe. Jahrzehntelang verzögerte sich der Wiederaufbau aus finanziellen und politischen Gründen. Nach der deutschen Wiedervereinigung begann schließlich eine umfassende Rekonstruktion und Neukonzeption als Museumsresidenz.
Seit den 1990er-Jahren kehren führende Sammlungen schrittweise an ihren historischen Ort zurück; umfangreiche Restaurierungen realisieren Paraderäume, Schatzkammern und den Hausmannsturm. Zahlreiche Räume wurden originalgetreu wiederhergestellt, andere für moderne Präsentations- und Forschungszwecke adaptiert. Besucherinnen und Besuchern bietet das Residenzschloss Dresden heute nicht nur eindrucksvolle Zeugnisse höfischer Lebensart, sondern auch Einblicke in lange Traditionen von Sammlungspflege und Denkmalpflege.
Dieses historische Ensemble bleibt ein lebendiges Archiv der Stadtgeschichte: Es verbindet vergangene Machtinszenierung mit gegenwärtiger Museumsarbeit und lädt dazu ein, die Spuren einer wechselvollen Residenzzeit zu entdecken.
Architektur

Zwischen Zwinger und Frauenkirche erhebt sich das Residenzschloss Dresden – ein architektonisches Meisterwerk, das wie kaum ein anderes Bauwerk die wechselvolle Geschichte der Stadt widerspiegelt. Seine Mauern vereinen Baustile aus über sieben Jahrhunderten: von romanischen Fundamenten über die Pracht der Renaissance bis hin zu den eleganten Formen der Neorenaissance. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der große Schlosshof, dessen kunstvoll gestaltete Fassaden mit rekonstruierten Sgraffitodekorationen und feinen Details die Handschrift italienischer Baumeister aus dem 16. Jahrhundert tragen.
Jeder Flügel des Schlosses erzählt eine andere architektonische Epoche. Renaissanceportale und toskanische Säulen bilden ein harmonisches Fundament, über dem sich barocke und historistische Elemente erheben. Der filigrane Hausmannsturm, einst höchster Punkt der Stadt, prägt bis heute die Silhouette Dresdens und eröffnet Besucherinnen und Besuchern einen weiten Blick über die Altstadt. Im Inneren vereinen sich Tradition und Innovation: historische Gewölbe, kunstvoll restaurierte Treppen und moderne Dachkonstruktionen schaffen ein spannendes Wechselspiel von Geschichte und Gegenwart.
Eine Besonderheit stellt der Kleine Schlosshof dar, dessen transparente Überdachung aus einem feinmaschigen Membrannetz Licht in das Foyer lenkt und zugleich Schutz vor Wind und Regen bietet. Diese architektonische Lösung, entworfen von Peter Kulka, verbindet Funktionalität mit Leichtigkeit und verleiht dem Ensemble eine moderne Offenheit.
Heute gilt das Residenzschloss Dresden als eines der schönsten Beispiele gelungener Wiederaufbaukunst Europas. Es zeigt, wie sensibel alte Formen in neue Strukturen eingebettet werden können – ein Symbol für das wiedererstandene Dresden und seine Fähigkeit, Vergangenheit und Zukunft zu einer inspirierenden Einheit zu verbinden.
Ausstellungen und Sammlungen
Kunst, Geschichte und Glanz vergangener Epochen vereinen sich im Residenzschloss Dresden auf eindrucksvolle Weise. Hier begegnen Sie einer einzigartigen Vielfalt an Meisterwerken, die vom Prunk sächsischer Kurfürsten, vom Geist der Aufklärung und vom Sinn für Schönheit erzählen. Jedes Kabinett öffnet ein anderes Kapitel der europäischen Kultur – von funkelnden Schätzen über kunstvolle Rüstungen bis hin zu feinsten Zeichnungen auf Papier.
Im Herzen der Altstadt lädt das Residenzschloss dazu ein, auf eine Entdeckungsreise durch mehrere Jahrhunderte zu gehen. Besucherinnen und Besucher erleben prachtvolle Räume, kostbare Materialien und eine Atmosphäre, die den Reichtum der sächsischen Geschichte lebendig werden lässt.
Grünes Gewölbe – Die Schatzkammer Augusts des Starken

Im Historischen Grünen Gewölbe erwartet Sie barocker Glanz in originalgetreu rekonstruierten Räumen. Gold, Bergkristall und Elfenbeinobjekte werden – wie einst – frei aufgestellt und entfalten so ihre ganze Pracht. Zu den Höhepunkten zählen das Tafelschiff mit Nautilusgehäuse, der Mohr mit Smaragdstufe und die Juwelengarnituren der sächsischen Königinnen. Im Neuen Grünen Gewölbe funkeln über 1.000 Kunstwerke – darunter der Dresdner Grüne Diamant, der prunkvolle Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls und die filigrane Zierschale „Bad der Diana“.
Die beeindruckende Sammlung vermittelt einen einzigartigen Einblick in die fürstliche Prachtentfaltung des Barock und in das künstlerische Handwerk jener Zeit.
Kupferstich-Kabinett – Kunst auf Papier
Diese Sammlung gehört zu den bedeutendsten ihrer Art weltweit. Über eine halbe Million Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien erzählen von acht Jahrhunderten Kunstgeschichte. Besonders eindrucksvoll sind Werke von Albrecht Dürer, Rembrandt, Caspar David Friedrich, Käthe Kollwitz, Pablo Picasso und Gerhard Richter.
Im Studiensaal können Sie ausgewählte Originale auf Bestellung betrachten. Thematische Wechselausstellungen ermöglichen es, immer neue Facetten dieser fragilen Kunstform zu entdecken.
Münzkabinett – Geschichte des Geldes
Rund 300.000 Objekte führen durch 2.600 Jahre Geld- und Kulturgeschichte. Neben Münzen und Medaillen sind auch Banknoten, Orden, Stempel und Fälschungen zu sehen. Herausragend ist die älteste lydische Münze sowie Prägungen von August dem Starken, die politische Macht und Selbstdarstellung eindrucksvoll verbinden.
Ein besonderer Bereich widmet sich dem sächsischen Silberbergbau, der den einstigen Reichtum des Landes begründete.
Rüstkammer – Macht und Repräsentation
Die Rüstkammer zeigt prächtig verzierte Waffen, Rüstungen, Gewänder und Reitzeuge des 15. bis 18. Jahrhunderts. Höhepunkte sind der Harnisch von Kurfürst August, reich geschmückte Paradehelme und fein gearbeitete Dolche und Degen.
Besonders eindrucksvoll präsentiert sich die Türckische Cammer mit ihrem monumentalen Dreimastzelt, osmanischen Prunkrüstungen und prachtvollen Textilien – ein Zeugnis höfischer Sammelleidenschaft und interkultureller Faszination.
Ergänzt werden die ständigen Sammlungen durch wechselnde Sonderausstellungen, die aktuelle Forschung, Restaurierungen oder internationale Kooperationen vorstellen.
Das Residenzschloss Dresden vereint auf einzigartige Weise Geschichte, Kunst und Glanz vergangener Jahrhunderte unter einem Dach.
Tickets, Preise und Angebote
Für die Besichtigung des Residenzschlosses in Dresden stehen verschiedene Ticketoptionen zur Verfügung. Das Allgemeine Residenzschloss-Ticket beinhaltet den Zugang zu allen Ausstellungen im Schloss, mit Ausnahme des Historischen Grünen Gewölbes, und kostet 16,00 €, ermäßigt 12,00 €. Der Eintritt in das Historische Grüne Gewölbe ist ausschließlich mit einem Zeitticket möglich und beträgt ebenfalls 16,00 €. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren erhalten freien Eintritt.
Wenn Sie sowohl das Residenzschloss als auch das Historische Grüne Gewölbe besichtigen möchten, können Sie ein Kombiticket zum Preis von 28,00 € erwerben.
Ein attraktives Kombiangebot in Dresden verbindet den Besuch des Residenzschlosses mit einer Führung durch die Semperoper, eines der bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Dabei können Sie sowohl die prächtigen Ausstellungen des Schlosses als auch die beeindruckende Architektur und Geschichte der Semperoper erleben. Tickets für dieses Kombiangebot können sie bereits für 28,00 € erwerben.
Museen in der Umgebung vom Residenzschloss Dresden
Das Residenzschloss Dresden vereint prächtige Architektur mit einzigartigen Kunstsammlungen und erzählt die Geschichte sächsischer Herrscher in eindrucksvoller Weise. In seiner unmittelbaren Umgebung laden weitere Museen und historische Bauwerke dazu ein, die kulturelle Vielfalt und das reiche Erbe der Dresdner Altstadt zu entdecken.
Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos
Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten vom Residenzschloss in Dresden.
Adresse
Residenzschloss Dresden
Taschenberg 2
01067 Dresden
Deutschland
Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag
08:00 – 19:00 Uhr - Samstag bis Sonntag
08:00 – 20:00 Uhr
Kontakt
- Telefon:
+49 351 4914 2000 - Website:
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