Petit Palais

Im Herzen von Paris erhebt sich ein Museum, das die Kunstgeschichte Frankreichs und Europas auf einzigartige Weise bewahrt und präsentiert: das Petit Palais – Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris. Seit seiner Eröffnung 1902 vereint es Werke von der Antike über das Mittelalter und die Renaissance bis hin zu den zentralen Strömungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Meisterwerke von Courbet, Cézanne, Monet oder Renoir treffen hier auf flämische und niederländische Malerei, Skulpturen, dekorative Kunst und außergewöhnliche Sammlungen wie die Dutuit-Kollektion – eine Mischung, die gleichermaßen beeindruckt und inspiriert.

Doch nicht nur die Kunstwerke machen das Petit Palais zu einem besonderen Ort: Auch die Architektur erzählt von Eleganz, Pioniergeist und städtischer Vision. Charles Giraults Bau aus der Belle-Époque verbindet neobarocken Glanz mit moderner Funktionalität, lichtdurchflutete Galerien und ein halbkreisförmiger Garten schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Ob Sie zum ersten Mal das Museum betreten oder gezielt ein Meisterwerk suchen – ein Besuch im Petit Palais ist immer auch eine Reise durch die Geschichte und die Vielfalt der europäischen Kunst.

In diesem Beitrag erfahren Sie Wissenswertes zu Geschichte, Architektur und den Sammlungen sowie alle wichtigen Details zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Tickets für Ihren Besuch.

Geschichte

Für die Weltausstellung von 1900 entstand zwischen Seine und Champs-Élysées das prachtvolle Petit Palais, entworfen von Charles Girault im Stil der Belle Époque – als elegantes Gegenstück zum benachbarten Grand Palais. Bereits am 11. Dezember 1902 wurde es als Palais des Beaux-Arts de la Ville de Paris eröffnet und zum Museum der Schönen Künste. Die Grundlage seiner Sammlungen bildeten Gemälde und Skulpturen, die die Stadt Paris seit 1870 durch Ankäufe und Aufträge erworben hatte. Sie prägen bis heute den Kernbestand französischer Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Ein zweiter Sammlungsschwerpunkt geht auf die Brüder Auguste und Eugène Dutuit zurück, die 1902 eine bedeutende Kollektion vermachten: antike Werke, Kunst des Mittelalters und der Renaissance, niederländische und flämische Malerei, Handschriften, Druckgrafik und außereuropäische Objekte. Ihre Schenkung bildet bis heute einen zentralen Pfeiler der Dauerausstellungen.

Im 20. Jahrhundert folgten zahlreiche weitere Stiftungen, etwa von Georges Hoentschel (1904), Jean-Jacques Henner und Félix Ziem (1905), Juliette Courbet (1906) sowie Edward Tuck und Julia Stell, die 1921 eine große Sammlung des 18. Jahrhunderts einbrachten. Werke von Carpeaux, Cézanne, Renoir, Bonnard und Maillol erweiterten das Spektrum. Spätere Schenkungen, wie die Ikonen-Sammlung von Roger Cabal (1998), machten das Petit Palais zum bedeutendsten französischen Museum für byzantinische und orthodoxe Kunst.

Neben der Dauerausstellung prägten große Sonderausstellungen die Geschichte des Hauses, von L’Art Italien de Cimabue à Tiepolo (1935) über Hommage à Picasso (1966) bis zu Toutankhamon et son temps (1967). Nach der umfassenden Restaurierung von 2000–2005 präsentiert sich das Museum heute als lebendiges Kulturzentrum, das Tradition und Moderne verbindet.

Architektur

Petit Palais - Paris - Jugendstil-Treppe mit Schmiedeeisengeländer und Skulptur
Petit Palais – Jugendstil-Treppe und Skulptur

Zwischen der Seine und den Champs-Élysées öffnet sich ein Bauwerk, das die Eleganz der Belle Époque in einzigartiger Form verkörpert. Der Petit Palais wurde von Charles Girault entworfen und vereint neobarocken Glanz mit moderner Funktionalität. Besonders eindrucksvoll ist das große Portal mit vergoldetem Schmiedeeisen, das Besucher bereits beim Eintritt in Staunen versetzt.

Das Gebäude folgt einer trapezförmigen Anlage und umschließt einen halbkreisförmigen Garten, der von einem reich dekorierten Säulengang eingerahmt wird. Diese architektonische Lösung schafft eine Atmosphäre von Offenheit und Ruhe – ein Gegenpol zur lebendigen Metropole vor den Toren.

Im Inneren beeindrucken lichtdurchflutete Galerien, deren Böden mit prachtvollen Mosaiken gestaltet sind. Fresken, Skulpturen und Stuckelemente unterstreichen die künstlerische Dimension des Bauwerks. Besonders die großzügigen Kuppeln und die weiten Treppenhäuser verleihen dem Petit Palais einen fast palastartigen Charakter, der an die großen Traditionen französischer Baukunst erinnert.

Eine gelungene Verbindung aus klassischer Formensprache und innovativer Raumgestaltung macht das Gebäude bis heute zu einem architektonischen Meisterwerk. Besucher erleben nicht nur Kunstwerke von Weltrang, sondern auch ein Bauwerk, das selbst ein Kunstwerk ist.

Ausstellungen und Sammlungen

Wer durch das prachtvolle Tor des Petit Palais tritt, betritt eine Welt, die Jahrhunderte künstlerischen Schaffens umfasst. Das im Herzen von Paris gelegene Museum vereint Meisterwerke aus der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance und den großen Epochen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Jede Abteilung erzählt von Stilen, Strömungen und Persönlichkeiten, die die europäische Kunstgeschichte prägten.

Einen Schwerpunkt bilden Gemälde französischer Künstler wie Courbet, Cézanne, Monet, Delacroix und Géricault. Daneben beeindrucken flämische und niederländische Meister des 17. Jahrhunderts mit feinsten Details und lebendigen Szenen. Ergänzt wird die Sammlung durch Skulpturen von Carpeaux, Maillol und Rodin sowie kostbare Möbel, Schmuckstücke und Glaskunst der Belle Époque.

Ein bedeutender Teil geht auf die großzügigen Stiftungen der Brüder Dutuit zurück. Sie ermöglichten es, außergewöhnliche Manuskripte, alte Drucke und ganze Serien von Radierungen Dürers oder Rembrandts dauerhaft zugänglich zu machen. Spätere Schenkungen erweiterten das Spektrum um Ikonen aus Griechenland und Russland, Keramiken, Uhren, Möbel und dekorative Kunstwerke aus Europa und Asien.

Besondere Highlights im Petit Palais sind:

  • Rembrandts Selbstporträt in orientalischer Kleidung – eines der bedeutendsten Werke der europäischen Malerei.
  • Das monumentale Gemälde „Feuerwehrmänner eilen zu einem Brand“ von Courbet – Schlüsselwerk des Realismus.
  • Wichtige Gemälde & Skulpturen von Courbet, Cézanne, Renoir, Bonnard, Delacroix, Géricault – zentrale Positionen der französischen Kunst vom 19. bis frühen 20. Jahrhundert.
  • Dutuit-Kollektion: Antike, Renaissance, Radierungen (Rembrandt, Dürer, Callot) – außergewöhnlicher Bestand an historischen Kunstwerken und Druckgrafiken.
  • Größte Ikonensammlung Frankreichs und byzantinische/osteuropäische Kunst – international einzigartig und historisch bedeutsam.

Wechselnde Sonderausstellungen fügen der Vielfalt immer neue Perspektiven hinzu, indem sie Werke verschiedener Epochen in frische Kontexte setzen. Damit wird das Petit Palais zu einem Ort, an dem die Begegnung mit Kunst nicht nur ein Blick in die Vergangenheit ist, sondern auch eine Inspiration für die Gegenwart.

Tickets, Preise und Angebote

Der Eintritt zur Dauerausstellung im Petit Palais in Paris ist kostenlos. Für die Sonderausstellungen, die außergewöhnliche Sammlungen präsentieren, sind jedoch Tickets erforderlich, deren Preise je nach Veranstaltung variieren. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren genießen auch hier freien Eintritt. Tickets können bequem online oder direkt vor Ort erworben werden.

Die wechselnden Sonderausstellungen, in denen Meisterwerke aus verschiedenen Epochen eindrucksvoll in Szene gesetzt werden, bieten ein besonderes Kulturerlebnis und machen den Besuch des Petit Palais zu etwas ganz Besonderem.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos

Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten vom Petit Palais in Paris.

Adresse

Petit Palais
Avenue Winston-Churchill
75008 Paris
Frankreich

Öffnungszeiten

  • Dienstag und Sonntag
    10:00 – 18:00 Uhr

Kontakt

  • Telefon:
    +49
    +33 1 53 43 40 00
  • Website:
    Zum Museum