MAXXI Museum

In einer Stadt, die vor allem mit Antike, Renaissance und Barock verbunden wird, setzt das MAXXI Museum einen bewussten Schwerpunkt auf die Gegenwart. Als nationales Museum für Kunst und Architektur des 21. Jahrhunderts (ital. MAXXI – Museo nazionale delle arti del XXI secolo) erweitert es das kulturelle Spektrum Roms um zeitgenössische Positionen und neue Denkansätze. Im Viertel Flaminio gelegen, bildet das MAXXI einen modernen Gegenpol zu den historischen Monumenten der Stadt und lädt dazu ein, Rom aus einer ungewohnten Perspektive zu erleben.

Der von Zaha Hadid entworfene Bau ist dabei weit mehr als eine architektonische Hülle. Er schafft einen offenen, fließenden Raum, in dem Kunst, Architektur und urbane Fragestellungen miteinander in Beziehung treten. Die Ausstellungen verstehen sich nicht als abgeschlossene Präsentationen, sondern als Prozesse, die gesellschaftliche, räumliche und ästhetische Entwicklungen reflektieren. Dadurch richtet sich das MAXXI gleichermaßen an Kunstinteressierte, Architekturliebhaber und Besucher, die sich für aktuelle kulturelle Debatten interessieren.

Wechselnde Ausstellungen, umfangreiche Sammlungen und interdisziplinäre Programme sorgen dafür, dass sich das Museum stetig erneuert und jeder Besuch neue Eindrücke bietet. Für eine gute Planung empfiehlt es sich, vorab Informationen zu Tickets, Preisen und Öffnungszeiten zu berücksichtigen, da Eintrittsregelungen und Sonderausstellungen variieren können.

Geschichte

Manchmal beginnt eine Museumsgeschichte mit einer Lücke. In Rom fehlte lange eine staatliche Institution, die sich konsequent der zeitgenössischen Kreativität widmete.

Genau aus diesem Bedarf heraus nahm ein neues Projekt Gestalt an, das später als MAXXI Museum Rom bekannt wurde.

1998 entschied das italienische Kulturministerium, ein nationales Zentrum für Kunst und Architektur des 21. Jahrhunderts auf den Weg zu bringen. Den Auftakt bildete ein internationaler Wettbewerb, der in zwei Phasen organisiert war und weltweit Interesse auslöste. Aus insgesamt 273 Vorschlägen ging das Konzept der Architektin Zaha Hadid als Sieger hervor. Als Standort wählte man ein ehemaliges Kasernenareal aus dem späten 19. Jahrhundert im römischen Viertel Flaminio. Die institutionelle Basis entstand über eine staatlich initiierte Stiftung, die später als Fondazione MAXXI agierte und seit 2009 die Trägerschaft und Steuerung übernahm.

Von Anfang an war die Idee größer als ein klassisches Ausstellungshaus. Der Anspruch zielte auf einen kulturellen Campus, der nicht nur zeigt, sondern auch entwickelt, erprobt und diskutiert. Deshalb setzten die Verantwortlichen früh auf ein Programm, das Bildung, Forschung und öffentliche Formate zusammenführt. Noch bevor der Regelbetrieb startete, liefen bereits kulturelle Initiativen an, die den Charakter als Labor für Gegenwartskultur festigten.

Inhaltlich wurde das MAXXI Museum Rom als Doppelstruktur geplant: eine Einheit für zeitgenössische Kunst und eine zweite für Architektur. Diese Zweiteilung ist ein Kern der Entstehungsgeschichte, weil sie eine nationale Premiere markierte und dem Haus von Beginn an eine klare, breite Ausrichtung gab. Der Aufbau der Bestände folgte diesem Ansatz und wuchs durch Ankäufe, Auftragsarbeiten, Preise sowie Schenkungen kontinuierlich weiter, ohne das Profil zu verwässern.

Eine erste öffentliche Eröffnung fand im November 2009 mit einer Performance statt, bevor Ende Mai 2010 der reguläre Betrieb begann. Damit wurde aus einer kulturpolitischen Entscheidung ein dauerhaftes Signal: Das MAXXI Museum Rom steht seit seiner Gründung für den Willen, Gegenwart nicht nur zu bewahren, sondern aktiv mitzugestalten.

Architektur

MAXXI Museum - Rom - Innenansicht
Innenansicht – © MAXXI Museum, Cinzia Capparelli

Schon beim Annähern wird deutlich, dass hier kein klassisches Museumsgebäude wartet. Im römischen Stadtteil Flaminio entfaltet sich ein architektonischer Komplex, der Bewegung, Offenheit und räumliche Tiefe miteinander verbindet. Das MAXXI Museum, entworfen von Zaha Hadid, versteht sich als urbaner Campus, der den Stadtraum nicht unterbricht, sondern fortsetzt.

Mehrere langgestreckte Baukörper aus hellem Sichtbeton greifen ineinander, überlagern sich und erzeugen dazwischen Höfe, Passagen sowie offene Übergänge. Diese Struktur macht das Areal bewusst durchlässig. Wege verlaufen nicht streng linear, sondern verzweigen sich wie Straßen. Außen- und Innenräume stehen in ständigem Dialog, wodurch das Gebäude weniger als Objekt wirkt, sondern als Teil des Viertels.

Im Inneren übernimmt ein großzügiges Atrium die Funktion eines räumlichen Ankers. Von hier aus erschließen sich Galerien, Säle und Funktionsbereiche auf unterschiedlichen Ebenen. Rampen, Kurven und sanfte Neigungen ersetzen klassische Treppenfolgen und schaffen einen fließenden Bewegungsablauf. Schwarze, freischwebend anmutende Treppen setzen markante Kontraste zu den hellen Flächen und verstärken die grafische Wirkung der Architektur.

Besonderes Augenmerk liegt auf dem Licht. Ein speziell entwickeltes Dachsystem lenkt Tageslicht kontrolliert in die Innenräume. Dadurch entstehen gleichmäßig helle Zonen ohne harte Schatten. Große Öffnungen und gezielte Blickachsen erlauben immer wieder visuelle Bezüge zur Umgebung, während die Räume zugleich ruhig und klar bleiben.

Auch funktionale Bereiche sind architektonisch integriert. Auditorium, Buchhandlung, Café und Servicezonen liegen entlang der Hauptwege und fügen sich selbstverständlich in den Gesamtfluss ein. Mit einer Gesamtfläche von rund 29.000 Quadratmetern bietet das MAXXI Museum eine räumlich komplexe, aber gut lesbare Struktur. Architektur wird hier nicht nur betrachtet, sondern Schritt für Schritt erlebt.

Ausstellungen und Sammlungen

Zeitgenössische Kreativität entfaltet sich hier in vielen Ausdrucksformen und macht jeden Rundgang abwechslungsreich. Das MAXXI Museum präsentiert Ausstellungen und Sammlungen, die konsequent auf Kunst und Architektur der Gegenwart ausgerichtet sind. Ein Großteil der gezeigten Arbeiten stammt aus gezielten Ankäufen, Auftragsproduktionen, Preisen sowie Schenkungen. Dadurch entsteht ein dynamischer Bestand, der sich stetig weiterentwickelt und aktuelle Strömungen sichtbar macht. Besucher erleben kein statisches Museum, sondern eine Institution im ständigen Dialog mit der Gegenwart.

Im Bereich MAXXI Arte liegt der Fokus auf internationaler Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit besonderer Verbindung zum italienischen Kontext. Die Sammlung umfasst über 400 Werke aus unterschiedlichen Medien wie Malerei, Skulptur, Installation, Video und Fotografie. Charakteristisch ist das bewusste Zusammenspiel etablierter Künstler mit jüngeren Positionen, wodurch historische Entwicklungen und neue Perspektiven miteinander verknüpft werden. Die Präsentationen wechseln regelmäßig und erlauben immer wieder neue Lesarten zeitgenössischer Kunst.

MAXXI Architettura bildet einen eigenständigen Schwerpunkt und ist das erste nationale Architekturmuseum Italiens. Architektur wird hier als kreativer Prozess verstanden und nicht nur als fertiges Bauwerk. Gezeigt werden Entwürfe, Modelle, Zeichnungen und Fotografien vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ergänzt wird dieser Bereich durch eine bedeutende Fotografie-Sammlung, die seit 2003 kontinuierlich wächst und heute rund 2.400 Arbeiten umfasst.

Besondere Highlights der Sammlungen im MAXXI Museum sind unter anderem:

  • Werke namhafter Künstler wie Alighiero Boetti, Gerhard Richter, William Kentridge oder Anish Kapoor
  • Umfangreiche Architekturarchive mit Zeichnungen, Modellen und Projektdokumentationen
  • Eine bedeutende Fotografie-Sammlung mit Arbeiten zur urbanen Entwicklung und Landschaft
  • Regelmäßig neu konzipierte Präsentationen aus der eigenen Sammlung
  • Interdisziplinäre Gegenüberstellungen von Kunst, Architektur und visueller Forschung

Insgesamt vermittelt das MAXXI Museum einen vielschichtigen Überblick über zeitgenössische Kunst- und Architekturproduktion. Die Sammlungen ermöglichen es, gesellschaftliche, räumliche und ästhetische Fragen unserer Zeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und machen den Besuch inhaltlich anspruchsvoll und zugleich zugänglich.

Tickets, Preise und Angebote

Die Ticketpreise für den Besuch des MAXXI Museums richten sich nach Altersgruppen und Gruppengröße. Tickets für Erwachsene kosten 15,00 €, der ermäßigte Eintritt für Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren sowie für Gruppen ab 15 Personen beträgt 11,00 €. Kinder unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt.

Museen in der Umgebung vom MAXXI Museum Rom

Das MAXXI Museum verbindet avantgardistische Architektur von Zaha Hadid mit innovativen Positionen zeitgenössischer Kunst und Architektur. In seiner Umgebung laden weitere Museen und Kulturorte dazu ein, Roms kreative Gegenwart jenseits der Antike zu entdecken und den Dialog zwischen Tradition und Moderne zu erleben.

Entfernung: 2,66 km

Vatikanische Museen - Vatikan - Außenansicht des Museums innerhalb von Rom
Vatikanische Museen

Entfernung: 4,33 km

Forum Romanum - Rom - Panoramaansicht auf die Ruinen
Forum Romanum

Entfernung: 4,73 km

Kolosseum - Rom - Außenansicht
Kolosseum

Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos

Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten vom MAXXI Museum in Rom.

Adresse

MAXXI – Museo nazionale delle arti del XXI secolo
via Guido Reni 4 A
00196 Rom
Italien

Öffnungszeiten

  • Dienstag bis Sonntag
    11:00 – 19:00 Uhr

Kontakt