Das Red Light Secrets Museum im Herzen des Amsterdamer Rotlichtviertels bietet einen außergewöhnlichen Einblick in eine Welt, die sonst verborgen bleibt. In einem ehemaligen Bordell aus dem 17. Jahrhundert erleben Besucher authentische Räume, persönliche Geschichten und interaktive Stationen, die den Alltag und die Realität von Sexarbeiterinnen sichtbar machen. Zwischen historischen Dokumenten, Installationen und persönlichen Stimmen eröffnet das Museum einen spannenden Blick auf die wechselvolle Geschichte der Prostitution – von ihren Anfängen bis zur heutigen Legalisierung.
Dieser Artikel führt Sie durch die Geschichte, Architektur sowie die Ausstellungen und Sammlungen des Red Light Secrets Museum – und liefert zugleich alle wichtigen Informationen zu Eintritt, Öffnungszeiten und Tickets, damit Ihr Besuch problemlos gelingt.
Geschichte
Mitten im Herzen von De Wallen, dem ältesten Stadtviertel Amsterdams, befindet sich seit 2014 ein ungewöhnliches Museum, das die lange Geschichte der Prostitution erzählt. Das Red Light Secrets Museum ist das erste Haus weltweit, das sich ausschließlich dieser Thematik widmet. Es gewährt einen Einblick in ein Milieu, das seit Jahrhunderten eng mit der Geschichte der Stadt verbunden ist.
Bereits im 14. Jahrhundert zog das Hafenviertel Seeleute an, die während ihrer Wartezeiten Unterhaltung suchten. Gasthäuser, Bierstuben und Frauen prägten das Bild der Gassen. Während im 15. Jahrhundert Prostitution noch teilweise erlaubt war, änderte sich die Lage nach dem Übergang Amsterdams zum Protestantismus: Offiziell verboten, blieb das Gewerbe im Alltag dennoch bestehen.
Im 17. Jahrhundert, dem Goldenen Zeitalter der Niederlande, nahm die Zahl der Sexarbeiterinnen stark zu. Mit den Heimkehrern aus Übersee stieg die Nachfrage erheblich, auch wenn gleichzeitig Krankheiten wie Syphilis und Gonorrhö eine ernste Gefahr darstellten. Später folgten wechselnde Phasen von Toleranz und Repression. Während der französischen Besatzung unter Napoleon wurden Prostituierte sogar registriert und medizinisch kontrolliert, um die Ausbreitung von Infektionen einzudämmen.
Das 19. Jahrhundert brachte erneut strengere moralische Regeln. Bordelle wurden geschlossen, doch das Geschäft verlagerte sich hinter die Fenster, woraus die bis heute typische Form der Fensterprostitution entstand. Trotz Verboten florierte das Gewerbe weiter, sodass Amsterdam bald als „Stadt der Sünde“ galt.
Im 20. Jahrhundert blieb die Debatte lebendig. Nach Skandalen und Gewaltverbrechen verschärfte die Stadt zeitweise die Kontrolle, bevor im Jahr 2000 die vollständige Legalisierung erfolgte. Heute gilt Prostitution in den Niederlanden als regulierter Beruf.
Das Red Light Secrets Museum macht diese wechselvolle Entwicklung greifbar. Mit authentischen Räumen und eindrucksvollen Geschichten erleben Sie hier die historische Dimension eines Berufs, der eng mit der Identität Amsterdams verknüpft ist.
Architektur
Zwischen schmalen Grachtenhäusern und historischen Fassaden erhebt sich ein Gebäude, das durch seine besondere Architektur sofort ins Auge fällt. Im Herzen des Rotlichtviertels gelegen, präsentiert sich das Red Light Secrets Museum als Teil eines der ältesten Bauwerke Amsterdams. Die Immobilie stammt aus dem 17. Jahrhundert und verkörpert den typischen Stil der niederländischen Kaufmannshäuser jener Zeit.
Die schmale, hoch aufragende Fassade mit großen Fenstern und markanten Giebeln spiegelt die klassische Bauweise wider, die in der historischen Altstadt seit Jahrhunderten das Stadtbild prägt. Besucherinnen und Besucher betreten somit nicht nur ein Museum, sondern auch ein authentisches Denkmal, das vom alltäglichen Leben vergangener Jahrhunderte erzählt.
Besonderes Augenmerk verdient die Einbindung in die Umgebung. Das Gebäude fügt sich harmonisch in die enge Struktur der Oudezijds Achterburgwal ein, einer Straße, die durch ihre mittelalterliche Anlage und die unmittelbare Nähe zu den Grachten eine einzigartige Atmosphäre schafft. Kleine Details wie die hölzernen Treppenaufgänge, die schmalen Korridore und die niedrigen Decken geben einen unmittelbaren Eindruck davon, wie beengt und zugleich charmant die Architektur dieser Epoche war.
Auch innen bleibt die historische Substanz spürbar. Originale Böden, sichtbare Balken und die verwinkelte Raumaufteilung transportieren den Charme vergangener Zeiten. Gerade diese architektonischen Elemente schaffen eine unverwechselbare Kulisse, die den Ausstellungsinhalten zusätzliche Authentizität verleiht.
Das Red Light Secrets Museum verbindet somit in einzigartiger Weise kulturelles Erbe mit moderner Museumsarchitektur. Es steht exemplarisch für die Fähigkeit Amsterdams, historische Strukturen zu bewahren und gleichzeitig zeitgemäß zu nutzen. Für alle, die Architektur und Geschichte gleichermaßen schätzen, bietet der Besuch nicht nur spannende Einblicke in die Baukunst, sondern auch ein eindrucksvolles Erlebnis im Herzen der Stadt.
Ausstellungen und Sammlungen
Wer das Amsterdamer Rotlichtviertel besser verstehen möchte, findet im Red Light Secrets Museum einzigartige Einblicke. In einem ehemaligen Bordell aus dem 17. Jahrhundert erfahren Besucher, wie Sexarbeiterinnen leben, arbeiten und ihre Geschichte erzählen. Authentische Räume, persönliche Stimmen und interaktive Stationen lassen die Realität hinter den berühmten Fenstern sichtbar werden.
Die Sammlung beleuchtet sowohl historische Entwicklungen als auch die Gegenwart. Filme, Installationen und originale Möbelstücke zeigen, wie sich die Rolle der Prostitution im Laufe der Jahrhunderte wandelte – von verbotenen Anfängen über Zeiten der Toleranz bis hin zur Legalisierung im Jahr 2000. Gleichzeitig geht es um Respekt, Selbstbestimmung und die Tabus, die mit Sexarbeit verbunden sind.
Besondere Highlights sind:
- Das Fenstererlebnis – Platz nehmen hinter der Glasscheibe und spüren, wie es sich anfühlt, von außen betrachtet zu werden.
- Die Bekenntniswand – eine Sammlung von Geständnissen und Gedanken der Besucher, mal humorvoll, mal tief bewegend.
- Historische Dokumente – Bilder, Texte und Objekte, die die wechselvolle Geschichte von De Wallen erzählen.
- Persönliche Geschichten – Erzählungen von Sexarbeiterinnen, die ihre Hoffnungen, Träume und Herausforderungen teilen.
Das Museum bietet nicht nur Fakten, sondern vor allem Perspektiven. Es zeigt die harte Realität ebenso wie die Stolz und Stärke der Frauen und Männer, die hier arbeiten. Wer das Red Light Secrets Museum besucht, erlebt mehr als eine Ausstellung – es ist eine Begegnung mit einem wichtigen, oft missverstandenen Teil der Amsterdamer Kultur.
Tickets, Preise und Angebote
Der Eintritt in das Red Light Secrets Museum kostet bei einer Onlinebuchung 14,50 € pro Person. Im Preis enthalten ist der Zugang zu einer interaktiven und sehr persönlichen Ausstellung, die unter anderem eine Audioführung sowie die Möglichkeit für ein Fotomotiv im bekannten Rotlichtfenster umfasst. Wer seine Tickets online kauft, profitiert nicht nur von einem günstigeren Preis, sondern auch von mehr Flexibilität, da sich Zeitslots frei wählen lassen und Umbuchungen bis zu acht Stunden vor dem Besuch möglich sind.
Museen in der Umgebung vom Red Light Secrets Museum
Das Red Light Secrets Museum bietet einen ungewöhnlichen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Amsterdamer Rotlichtviertels und beleuchtet ein Thema, das eng mit der Identität der Stadt verknüpft ist. In der Umgebung ergänzen weitere Museen mit ganz unterschiedlichen kulturellen und historischen Perspektiven das Erlebnis und machen die Vielfalt Amsterdams eindrucksvoll spürbar.
Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos
Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten vom Red Light Secrets Museum in Amsterdam.
Adresse
Red Light Secrets Museum
Oudezijds Achterburgwal 60H
1012 DP Amsterdam
Niederlande
Öffnungszeiten
- Montag bis Sonntags
11:00 – 01:00 Uhr
Kontakt
- Telefon:
+31 20 846 7020 - Website:
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