Pergamonmuseum

Das Pergamonmuseum ist eines der eindrucksvollsten kulturellen Wahrzeichen Berlins und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt an. Das zwischen 1910 und 1930 nach Entwürfen von Alfred Messel und Ludwig Hoffmann erbaute Musueum, beherbergt heute einzigartige Sammlungen, die mit ihrer Vielfalt und Größe weltweit ihresgleichen suchen. Berühmte Ausstellungsstücke wie der Pergamonaltar, das Ischtar-Tor von Babylon und das Markttor von Milet entführen die Besucher in eine vergangene, doch lebendig wirkende Welt.

Mit seinen monumentalen Rekonstruktionen antiker und islamischer Architektur gehört das Pergamonmuseum zu den Höhepunkten der Museumsinsel Berlin, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Das Museum ist ein wahrer Magnet für Kunstliebhaber, Historiker und alle, die sich von der Vielfalt und Schönheit der Weltgeschichte verzaubern lassen möchten. Die Kombination aus grandiosen Architekturmodellen und einzigartigen Kunstwerken sorgt für ein unvergessliches Erlebnis.

Obwohl das Pergamonmuseum seit 2023 wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen ist, bleibt es eine der wichtigsten Attraktionen Berlins. Die Wiedereröffnung eines Teils der Ausstellungen ist für 2027 geplant. Die Renovierung umfasst auch einen neuen Flügel, der es ermöglichen wird, beeindruckende Architekturen aus Ägypten, Vorderasien, Griechenland, Rom und der islamischen Welt in einem einmaligen Rundgang zu vereinen. Bis zur Wiedereröffnung können Sie jedoch die Sonderausstellung „Pergamonmuseum. Das Panorama“ besuchen.

Geschichte

Die Geschichte des Pergamonmuseums reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als der erste Bau zwischen 1897 und 1899 nach Entwürfen von Fritz Wolff errichtet wurde. 1901 wurde das Museum von Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet, um die beeindruckenden archäologischen Funde aus der Antike zu präsentieren. Doch bereits 1908 wurde der erste Bau abgerissen, da das Gebäude Schäden aufwies und die Ausstellungsstücke nicht mehr angemessen gezeigt werden konnten. Die wertvollen Exponate wurden vorübergehend in das Neue Museum überführt, bis der Neubau fertiggestellt war.

Ab 1906 begannen die Planungen für das heutige Pergamonmuseum, das an der gleichen Stelle entstehen sollte. Der renommierte Architekt Alfred Messel entwarf ein monumentales Gebäude im neoklassizistischen Stil, das 1910 unter der Leitung von Ludwig Hoffmann nach Messels Tod weitergeführt wurde. Der Bau war für die großen archäologischen Funde aus Pergamon, Babylon, Assur und Ägypten vorgesehen. Ab 1930 konnte das Museum endlich eröffnet werden, und seine beeindruckenden Sammlungen machten es schnell zu einem der beliebtesten Museen Berlins.

Der Zweite Weltkrieg hinterließ jedoch schwere Schäden am Pergamonmuseum. Während der Luftangriffe auf Berlin wurde das Gebäude stark getroffen, und viele der Ausstellungsstücke wurden zerstört oder gingen verloren. Die sowjetische Armee nahm einen Großteil der Kunstwerke mit, von denen viele erst Jahre später zurückgegeben wurden. Der Wiederaufbau begann 1948 und zog sich bis 1959 hin. In dieser Zeit wurde auch der berühmte Pergamonaltar wiederhergestellt.

Trotz der Herausforderungen konnte sich das Pergamonmuseum weiterhin als eines der führenden Museen für antike Kunst und Kultur etablieren. In den folgenden Jahrzehnten wurden Erweiterungen und Umbauten vorgenommen, darunter der Bau eines Eingangsgebäudes in den 1980er Jahren, um den wachsenden Besucherzahlen gerecht zu werden.

Architektur

Das Pergamonmuseum beeindruckt nicht nur durch seine herausragenden Sammlungen, sondern auch durch seine monumentale Architektur, die zu den bedeutendsten Bauwerken Berlins zählt.

Die Architektur des Pergamonmuseums ist von beeindruckender Monumentalität geprägt und greift Elemente klassizistischer Baukunst auf. Das Gebäude besteht aus einer markanten Drei-Flügel-Anlage, die nach Südwesten zur Spree ausgerichtet ist. Der Mittelbau ist fensterlos und erhebt sich als dominanter, blockhafter Bau, der die strenge Symmetrie des gesamten Komplexes betont. Die Flügelbauten sind von kräftigen dorischen Pilastern gegliedert und verfügen über steile Giebel, die an die Architektur des späten 18. Jahrhunderts erinnern. Diese archaisierenden Details schaffen eine zeitlose Wirkung, die den Besucher sofort in den Bann zieht.

Die Materialien, die beim Bau des Pergamonmuseums verwendet wurden, unterstreichen die monumentale Wirkung des Gebäudes. Die Fassade besteht aus edlen Natursteinen wie fränkischem Muschelkalk, Lausitzer Granodiorit und Beuchaer Granitporphyr, die dem Gebäude einen robusten, aber eleganten Charakter verleihen. Die Seitenflügel, die mit dorischen Halbsäulen verziert sind, heben sich durch ihre raffinierte Gestaltung und den Einsatz von hochwertigen Materialien von der restlichen Umgebung ab.

Die Architektur des Pergamonmuseums wurde von Anfang an auf die außergewöhnlichen Ausstellungsstücke abgestimmt. Der große Mittelbau beherbergt die spektakulären Monumentalobjekte wie den berühmten Pergamonaltar und das Markttor von Milet, die in riesigen, lichtdurchfluteten Sälen ausgestellt sind. Diese Säle sind so konzipiert, dass sie die beeindruckenden architektonischen Relikte in ihrer vollen Größe und Pracht zur Geltung bringen.

Besondere Beachtung verdienen auch die Details des Gebäudes. Der ursprünglich von Messel geplante Portikus und die Kolonnade am Kupfergraben wurden nicht realisiert, aber dennoch bleibt das Gebäude in seiner strengen, modernen Architektur ein Meisterwerk der frühen Moderne. Die klare Formensprache und die blockhaften, monumentalen Ausmaße wirken bis heute modern und zeitlos.

Ausstellungen und Sammlungen

Das Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel ist eines der beeindruckendsten Kulturzentren der Welt und zieht jährlich Millionen von Besuchern an. Hier können Sie drei außergewöhnliche Sammlungen entdecken: die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst – allesamt Meisterwerke der archäologischen und künstlerischen Geschichte.

Antikensammlung

Pergamonmuseum - Ausstellung "Meisterwerke der antiken Metropole"
„Meisterwerke der antiken Metropole“ – © Staatliche Museen zu Berlin – David von Becker

Die Antikensammlung des Pergamonmuseums gehört zu den bedeutendsten Sammlungen der Welt und widmet sich der Kunst und Architektur des antiken Griechenlands und Roms. Ein echter Höhepunkt ist der Pergamonaltar, ein Meisterwerk der hellenistischen Kunst. Der Altar, der um 170 v. Chr. in Pergamon erbaut wurde, zeigt in beeindruckenden Reliefs den epischen Kampf zwischen den olympischen Göttern und den Giganten. Ebenso spektakulär ist das Markttor von Milet, ein imposantes römisches Bauwerk aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., das in monumentaler Größe wiederaufgebaut wurde.

Vorderasiatisches Museum

Das Vorderasiatische Museum gewährt faszinierende Einblicke in die antiken Kulturen Mesopotamiens, Anatoliens und Syriens. Ein absolutes Highlight ist das Ischtar-Tor aus Babylon, das sich mit seinen leuchtend blauen Ziegeln und kunstvollen Darstellungen von Tieren und Göttern direkt vor den Augen der Besucher entfaltet. Ergänzt wird das Erlebnis durch die Prozessionsstraße von Babylon, die die Besucher in eine längst vergangene Welt eintauchen lässt. Ebenso beeindruckend sind die Thronsaalfassaden aus der Zeit des babylonischen Königs Nebukadnezar II., die den prunkvollen Luxus des antiken Babylon widerspiegeln.

Museum für Islamische Kunst

Das Museum für Islamische Kunst zeigt eine der bedeutendsten Sammlungen islamischer Kunst außerhalb der islamischen Welt. Besonders sehenswert ist die Mschatta-Fassade, die ursprünglich Teil eines prunkvollen Wüstenschlosses in Jordanien war. Diese kunstvoll verzierten Stuckarbeiten machen die Architektur der Umayyadenzeit lebendig. Weitere Highlights sind die filigran bemalte Wandvertäfelung aus Aleppo und die prachtvolle Alhambra-Kuppel aus Spanien, die die Vielfalt der islamischen Kunst in beeindruckender Weise dokumentieren.

Weitere faszinierende Exponate

Neben den genannten Meisterwerken gibt es viele weitere Schätze zu entdecken: die Statuette eines Beters aus Assur, die etwa 4.400 Jahre alt ist, oder das Orpheus-Mosaik aus der römischen Zeit, das mit seinen detailreichen Darstellungen die Kunstfertigkeit der antiken Mosaikkünstler zeigt.

Pergamonmuseum – Das Panorama

Pergamonmuseum - Ausstellung "360°-Panorama"
„360°-Panorama“ – © asisi – Tom Schulze

Bis zur Wiedereröffnung des Pergamonmuseums können Sie die antike Metropole Pergamon in einer neuen Dimension – im Pergamon-Panorama von Yadegar Asisi – erleben.

Direkt gegenüber der Museumsinsel, im temporären Ausstellungsgebäude, können Sie die beeindruckende Rekonstruktion der antiken Stadt in ihrer Blütezeit um das Jahr 129 n. Chr. bestaunen. Tauchen Sie ein in das antike Pergamon zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian und lassen Sie sich von der Detailtreue des 360-Grad-Panoramas verzaubern.

Das Panorama, das eine Höhe von 30 Metern und einen Umfang von 104 Metern umfasst, wurde auf 35 riesigen Textilbahnen mit insgesamt 3100 Quadratmetern Fläche gedruckt und zeigt die Stadt in atemberaubender Pracht – von den majestätischen Tempeln und dem Theater bis hin zu den weitläufigen Terrassen der Akropolis. Der faszinierende Wechsel von Tag und Nacht wird durch eine Lichtinstallation und einen Klangteppich verstärkt, die das Erlebnis noch lebendiger machen.

Die Ausstellung bietet Ihnen außerdem einen einzigartigen Einblick in rund 80 bedeutende Kunstwerke aus der Antikensammlung, darunter Meisterwerke wie der „Schöne Kopf“, das kolossale Herakles-Bild und die berühmte Prometheus-Gruppe. Ein Highlight ist der größte Teil des Telephos-Frieses des Pergamonaltars, der hier zusammen mit künstlerischen Interpretationen von Yadegar Asisi präsentiert wird.

Die Ausstellung ist seit November 2018 geöffnet und bleibt bis zur Wiedereröffnung des Pergamonmuseums im Jahr 2027 ein absolutes Muss für alle, die sich für antike Kultur und Kunst begeistern.

Tickets, Preise und Angebote

Der Eintritt in die Ausstellungen „Pergamonmuseum – Das Panorama“ betragen 14,00 € für Erwachsene und 7,00 € für ermäßigte Tickets. Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr haben freien Eintritt. Tickets können vorab online oder direkt vor Ort an der Kasse erworben werden. Inhaberinnen von Jahreskarten, Mitgliedsausweisen von Freundeskreisen und Fördervereinen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Berlin Welcome Card All Inclusive erhalten bevorzugten Einlass.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinfos

Um Ihren Besuch im Museum zu planen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zur Adresse, zu den Öffnungszeiten und zu den Kontaktmöglichkeiten des Pergamonmuseums in Berlin.

Adresse

Pergamonmuseum
Am Kupfergraben 2
10117 Berlin

Öffnungszeiten

  • Dienstag bis Sonntag
    10:00 – 18:00 Uhr

Kontakt